- Veranstaltung
Am Montag nach dem Dreikönigstag isst man in Tournai das berühmte Kaninchengericht „Lundi perdu“! Genießen Sie diese Tradition in Tournai.
Diese Tradition war lange Zeit eine Art Familienfest, bei dem sich Eltern, Großeltern und Kinder versammelten. Heute wird die Tradition auch noch in den Gasthäusern fortgeführt und es ist üblich, ins Restaurant zu gehen.
Ziehung der „Königszettel“
Die Zettel werden zu Beginn der Mahlzeit gezogen. Jeder erhält einen Zettel, auf dem dargestellt ist, welche Rolle jeder der Gäste im Laufe des Essens einnehmen soll (Junker, Koch, Portier, Arzt, Musikant, Lakai, aber vor allem auch Narr und König).
Während des Essens achtet der „verseur“, der Mundschenk, gut darauf, dass die Gläser immer gefüllt sind. Jedes Mal, wenn der König das Glas an seine Lippen führt, müssen alle rufen: le Roi boit (der König trinkt)! Derjenige, der diesen Ausruf nicht macht, wird im Gesicht mit einem Korken schwarz angemalt (der Korken wird über einer Flamme geschwärzt), das übernimmt der Narr. Und, wenn der Narr seine Rolle nicht gut spielt, wird auch er schwarz angemalt.
Die Lieder
Dieses jährliche Treffen ist für jedermann auch Gelegenheit, alte Volksweisen anzustimmen, insbesondere hier das Lied, das als die Hymne des Lundi perdu (verlorener Montag) gilt: L'lapin du Lindi perdu, geschrieben vom Heimatdichter Albert Coens aus Tournai.
Herkunft des Festes
Nach einem alten Brauch veranstaltetn die Honoratioren und die Landbesitzer am Montag nach dem Dreikönigstag außerordentliche Tribunale. Die Bevölkerung war dazu eingeladen, diesen Gerichten beizuwohnen, die man auch «plaids généraux» nannte, um die Kriminellen zu denunzieren, die den Autoritäten entwischt waren im Laufe des vergangenen Jahres.
Am Ende dieses Tages organisierten die Honoratioren ein großes Festessen, an dem die Bauern teilnehmen durften, wenn sie dafür bezahlten, in Geld oder in Naturalien.
Dieser Montag war dann ein „blauer“ Montag, also ein verlorener (frz. perdu) Arbeitstag für die Arbeiter.
Am Montag, 13. Januar 2025