- Folklore und Tradition
Die Wallonische Folklore kommt zu Ehren beim Marsch Saint-Pierre von Biesmerée.
Mitten in der Region „Entre Sambre et Meuse“, am Ende der Biegung des Circuit Jules Tacheny de Mettet, und weniger als 10 Kilometer von der Abtei Maredsous entfernt, liegt das kleine Dorf Biesmerée mit seinen 700 Einwohnern. Sein Marsch wird seit Menschengedenken aufrechterhalten, eine Tradition, die den Heiligen der Pfarre, Sankt Petrus, ehrt.
Bei diesem Marsch werden von Generation zu Generation die Kostüme aus dem ersten und zweiten Empire getragen. Kleiner Wermutstropfen am Rande: Die Vereinigung duldet keine Frauen in ihren Reihen. Ob als Soldat oder Marketenderin – in keinem der Regimenter befindet sich eine Vertreterin weiblichen Geschlechts.
Jedes Jahr am Sonntag nach dem 29. Juni defilieren rund 180 Teilnehmer stolz durch das Dorf, zu den Klängen von Pfeifern und Trommlern, auf einer Jahrhunderte alten Wegstrecke.
Das Karree (Abwehrformation) auf dem Fußballplatz ist der Höhepunkt dieser folkloristischen Veranstaltung. Das Fest beginnt am Samstagabend an der Quelle, genannt „Petrus-Brunnen“. Dieser Quelle sagt man wundersame Kräfte nach. Sie wird nach der Messe durch den Priester gesegnet. Fiebernde trinken hier und werden geheilt.
Das „Tir au fagot“ ist ein bei den Märschen zwischen Sambre und Maas einzigartiges Ritual und einer der Höhepunkte des Marsches. Am Montag, nach den Huldigungen am Denkmal der Verstorbenen (gefallene Soldaten, ehemalige Teilnehmer der Märsche und Anwohner von Biesmerée) nimmt jeder Teilnehmer sein Gewehr und schießt auf ein Reisigbündel. Nacheinander sind Grenadiere, Infanteristen und Zuaven an der Reihe. Sie positionieren sich in etwa 5 Meter von dem Reisigbündel entfernt und versuchen es durch einen Schuss zum Umfallen zu bringen. Am Dienstagabend beendet ein Fackelzug die Feierlichkeiten zu Ehren des Heiligen Petrus.
Am Sonntag, 02. Juli 2023